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Kindheit und Ausbildung

Johann Friedrich Jansen - kurz Fritz Jansen genannt - wurde am 11. April 1892 in Hamburg geboren. Er war der Sohn einer gutsituierten Hamburger Kaufmannsfamilie. Sein Vater Carsten Jens Jansen, nordfriesischer Herkunft, war Mitinhaber der 1889 gegründeten Tee Im- und Export Firma H. C. Buhle, Kontor Wandrahm 12, in der Speicherstadt. Die Firma unterhielt Handelsbeziehungen in ganz Europa und nach Übersee, zum Beispiel Ceylon, dem heutigen Sri Lanka. Auch seine Mutter, Martha Jansen (geb. Ahrens), entstammte einer hanseatischen Kaufmannsfamilie.

Die Familie lebte mit ihren vier Kindern in einem Stadthaus an der Wartenau. Als ältester Sohn sollte Fritz Jansen die Nachfolge im väterlichen Geschäft antreten. Sein Interesse galt jedoch zunächst der Naturbeobachtung. Zwar war der hoch aufgeschossene, 1,90m große junge Mann schon immer ein Grübler und Fragender, ein „Dekadenter“ wie er von sich selber sagte, aber er war auch ein begeisterter Schwimmer, Ruderer, Segler und Motorradfahrer.



Nach dem Besuch der Handelsschule und dem Militärdienst als „Einjährig-Freiwilliger“ durchlief er eine kaufmännische Ausbildung in verschiedenen HamburgerFirmen. 1913 ging er als Volontär zu einer Handelsfirma nach Paris. Doch das bunte Treiben rund um die Boulevards und Cafés inspirierten ihn mehr als das Geschäftsleben: “Zum Kaufmann eigne ich mich ebenso wenig wie ein Windhund für’ s Karrenziehen,“ schrieb er seiner Schwester Ilse. In dieser Zeit entstand eine Vielzahl Karikaturen und szenischen Skizzen.

Kriegszeiten
Am Vorabend des Kriegsausbruchs gelang ihm mit dem letzten fahrplanmäßigen Zug gerade noch die Rückkehr nach Deutschland. Er wurde zum Wehrdienst eingezogen und als Kradmelder bei einer Fliegereinheit an die Ostfront versetzt. Bei dem Vorstoß der Armee nach Osten gelangte er bis Tiflis (Kaukasus). 1914/15 genehmigte man ihm einen kurzen Urlaub zu Studienzwecken an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin, als Gasthörer bei Prof. Emil Orlik (Orlik, ein international anerkannter Maler und Graphiker, galt als Chronist seiner Zeit, der in seinem graphischen Werk viele bekannte Persönlichkeiten portraitiert und bedeutende Zeitereignisse festgehalten hatte).

 



Schon während der Kriegsjahre entschied Jansen sich für das Leben und die Laufbahn des Künstlers.
In den geschäftlich schwierigen Zeiten sah auch Carsten Jansen für seinen Sohn keine rechte Zukunft im Teehandel mehr und gab letztlich den Widerstand gegen dessen Berufspläne auf. Für Fritz Jansen war es trotz dieser Klärung eine selbstzweiflerische, von traumatischen Kriegserinnerungen überschattete Zeit: „Wenn ich einmal gestorben bin, ist klar, dass ich kein Treffer war.“

Der junge Maler
Ab 1919 studierte Jansen Graphik und Malerei an der Landeskunstschule Hamburg am Lerchenfeld und wurde Schüler von Prof. Carl Otto Czeschka. Czeschka war von großem Einfluss für die künstlerische Entwicklung Fritz Jansens. Der österreichische Graphiker und Maler, ehemaliger Klimt-Schüler und Lehrer von Oskar Kokoschka, hatte sich zuvor als einer der wichtigsten künstlerischen Mitarbeiter der Wiener Werkstätte einen Namen gemacht.  



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